04. Dezember 2022
Vergangenen Sonntag haben wir zusammen mit dem Bayrischen Rundfunk für das Magazin quer gedreht. Von uns stand Franziska Falterer mit vor der Kamera, um den Zuschauern zu erklären, warum wir auf die Unterstützung von vielen privaten Personen angewiesen sind. Den Beitrag könnt ihr euch hier in de Mediathek ansehen.
Mit dabei war auch Verkäufer und jetziger Eigentümer. Er hat die Immobilie 2012 erworben. Um zuerst an Studierende und danach an Geflüchtete zu vermieten. Die letzten Jahre steht das Gebäude aber leer. Und jetzt soll es verkauft werden. Für 1.950.000 Euro.
Die Nachbarschaft kann sich noch gut erinnern, wie viel Leben hier früher im alten Pfarrhaus war. Gemeinsame Grillabende oder Veranstaltungen im großen Tagungsraum im Erdgeschoss. Und mit etwas Glück kommt dieses Leben wieder zurück.
Denn Pa*radieschen, ein Verein der zusammen mit dem Mietshäuser Syndikat hier langfristig bezahlbaren Wohnraum sichern will, steht in Verhandlung mit dem Eigentümer. Das Projekt finanziert sich über Direktkredite, also private Kredite, die von Banken als Eigenkapital anerkannt werden. Die Kredite der Banken und der privaten Personen werden über die Mieten zurückbezahlt. Und da es niemand gibt, der Gewinne abschöpft, sind Mieterhöhungen nur in kleinem Maße notwendig.
Doch wie viel Geld kann Pa*radieschen überhaupt von privaten Personen leihen? Um diese Frage zu beantwortet, werden sogenannte Direkkredite gesammelt. Gesamt werden ungefähr 1,8 Millionen Euro an Direktkrediten benötigt, um das Projekt finanzieren zu können. Das restliche Geld wird von einer Bank geliehen, um am Ende den Kaufpreis plus circa 500.000 an Kaufneben- und Renovierungskosten zu bezahlen.
Einen Direktkredit kann jeder geben. Da eine private Geldanlage einem gewissen Risiko unterliegt, sollte nur Geld geliehen werden, das die Person ohne finanzielle Schwierigkeiten entbehren kann.
Eine solche nachhaltige Geldanlage ist meist weniger rentabel als andere Anlagemöglichkeiten. Für Menschen, die einen sozialen Mehrwert mit ihrem Geld leisten wollen, ist dieses Aspekt oft nicht so wichtig.