Es geht an die Substanz!

Hier kommt die nächste Flaschenpost vom Pa*radieschen mit allerlei Infos, Einladungen und Updates.

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Staatliche Förderung für Wohnprojekte? Fehlanzeige!

Immer wieder werden wir gefragt, ob die Stadt Augsburg uns bei unserem Projekt finanziell unterstützt. Unsere Antwort: Nein. Es gibt keinerlei städtische oder staatliche Fördertöpfe, die auf unser Projekt anwendbar wären. Mit dem Amt für Wohnbauförderung, das unter anderem den Bau von einkommensorientiert gefördertem Wohnraum (EoF, sogenannter "sozialer Wohnraum") unterstützt, haben wir über Monate versucht, einen gemeinsamen Weg zu finden - leider erfolglos. Mal ist unser Projekt mit sieben Wohneinheiten zu klein, mal sind WGs nicht förderfähig, mal scheitert es an dem Konzept der Direktkredite als Eigenkapital, mal daran, dass wir keine Gewinnabsichten haben.

Wir haben nun umdisponiert und werden unseren Umbau rein über Direktkredite, einen KfW-Kredit für energieeffizientes Sanieren und einen kleineren Bankkredit finanzieren. Die Folge davon ist, dass die Bewohner*innen des Hauses die Rückzahlung der Kredite über die Miete komplett selbst stemmen müssen und nicht wie in EoF-Wohnungen von der Stadt finanziell dabei unterstützt werden. Das ist zwar schade, aber für uns möglich. Für andere Projekte im Mietshäuser Syndikat sind diese staatlichen Förderungen aber essenziell. So auch für unsere Augsburger Freund*innen von sherlo.

Weil sherlo das erste Projekt im Mietshäuser Syndikat ist, das diese Förderung in Bayern offiziell beantragt, werden sie von der zuständigen Behörde sehr intensiv geprüft. Jetzt verlangt die Bayern-Labo (das zuständige Förderinstitut des Freistaats) einen höheren Eigenkapitalanteil am gesamten Finanzierungsvolumen: Anstatt der üblichen 15 % werden nun 30 % (!) Eigenkapital gefordert. Eigenkapital heißt Direktkredite, also müssten die sherlos eine weitere Million an Direktkrediten einwerben - eine große zusätzliche Hürde für das Projekt! Wir drücken den sherlos fest die Daumen, dass die Labo hier noch einlenkt oder sich genügend Menschen finden, die das Projekt zusätzlich unterstützen.

Wer sich dazu weiter informieren möchte, kann sich gerne persönlich an die sherlos wenden.

Neuigkeiten vom Bau

Seit Mitte April verbringen wir fast jedes Wochenende in unserem Haus und verwandeln es immer mehr in eine sichtbare Baustelle. Die schrulligen Vorhänge, Lampen, Armaturen, Tapeten und Teppichböden sind inzwischen größtenteils entfernt und die ersten Trennwände eingerissen. Als letzter Endgegner bleiben noch die über 100kg schweren Nachtspeicheröfen, die wir irgendwie im Ganzen aus dem Haus transportieren müssen. Wir hoffen, dass dann schon bald die ersten Gewerke mit dem Umbau beginnen können.

Du hast Lust, Hand anzulegen und uns auf dem Bau zu unterstützen? Dann melde dich gerne per Mail bei uns! Es ist kein Vorwissen nötig und neben netten Menschen lockt eine leckere kulinarische Verpflegung während der Bau-Tage :-)

Du möchtest dir ein Bild vom Fortschritt auf dem Bau machen? Dann komm gerne zu unserem nächsten Tag der Offenen Baustelle am Sonntag, 14. Juli 2024 von 16-18 Uhr!

Menschen in einer Zimmertür beim Gruppenfoto
Entkernter Raum

Und sonst so?

Gerade interessieren sich immer mehr Medien für unser Projekt. Nach dem Beitrag im Bayerischen Rundfunk sind wir spontan beim Augsburger Sender a.tv und in der Aichacher Zeitung gelandet. Außerdem haben wir noch einen mehrseitigen Artikel in der TAZ und eine Sendung mit dem ZDF in der Pipeline. Darüber freuen wir uns sehr!

Neben der Bauplanung und den Kreditanfragen beschäftigt uns intern gerade vor allem die Frage, in welchen Konstellationen wir in die sieben Wohnungen einziehen wollen. Das ist ein intensiver sozialer Prozess, der uns mal wieder zeigt, dass ein Wohnprojekt nicht nur ein finanzielles und bürokratisches, sondern vorrangig auch ein soziales Projekt ist. Sobald wir hier Klarheit haben, werdet natürlich auch ihr davon erfahren.

Ihr seht, an Arbeit mangelt es uns sicherlich nicht! Aber wir freuen uns auf die nächsten Schritte und darauf, dass die Realisierung unseres Projekts immer konkreter wird.